Atlantic - Mediterranean
(Photos WS, text in German)

Der Samba, der Rythmus Brasiliens, liegt nach der von Leben erfü:llten On-board Show noch im Ohr, als die „Costa Victoria" in Recife, der Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Pernambuco, ankommt. Am Kai posieren nochmals die Schö:nen, dann bringt ein Shuttle-Bus die Passagiere zu dem kleinen Terminal beim Forte do Brum, einer alten Festung des Bairro do Recife, einer der vielen Inseln, aus denen die Millionenstadt besteht.






Recife

An dem modernen Hochhaus der Prefeitura vorü:ber und ü:ber eine der Brü:cken kann man zur Altstadt gehen, wo, umgeben vom Teatro und Palä:sten, in einem Palmengarten verborgen die Bü:ste des Johann Moritz von Nassau-Siegen auffä:llt, der mit der Niederlä:ndischen Westindien-Kompagnie den Zuckerrohr-Export hochgebracht und ein friedliches Nebeneinander der Kulturen gefö:rdert hat, weswegen er gefeuert wurde. An der historischen Ponte de Ferro vorü:ber gelangt man zum Gefä:ngnis, heute die Casa de Cultura, und zum Bahnhof Estacao Central der einstigen E.F.C.R.,einem Relikt der Vergangenheit, in Renovierung begriffen. Touristen kommen natü:rlich am Aeroporto Internacional im Sü:den der Stadt an, einem der frü:hen Ziele der Charterflieger aus Europa. Der Weg fü:hrt an der barocken Basilica de Nossa Senhora do Carmo vorbei und ü:ber die Brü:cke Mauricio de Nassau in schweisstreibender Tropenhitze wieder an die Bacia Portuaria. Ein Bier dort an einem Marktstand - uuunsä:glich kü:hl - und ein Blick auf die bizarren Skulpturen von Francisco Brennand lassen die Strapazen des Dreistundenmarsches vergessen...

Nach dem Ablegen um 14 Uhr an jenem 28. Mä:rz 2010 bleibt die Hochhaus-Silhouette von Recife im tropischen Dunst zurü:ck. Die ü:berquerung des Sü:datlantik hat begonnen. Die Wolken veranstalten ein theatralisches Schauspiel, Land ist ausser Sicht. Sechs Tage auf offener See werden es sein bis zum Anlegen auf der anderen Seite des Atlantik in Santa Cruz de Tenerife.


Brasil adios

Es ist Palmsonntag. Am Abend findet die Heilige Messe an Bord im Theater statt und der Saal ist voll bis auf den letzten Platz, Leute stehen sogar. Die Spenden sind fü:r das Apostolatus Maris zur Unterstü:tzung von Seeleuten in aller Welt.

Nach dem Abendessen wird in dem gleichen Raum, in dem die Leute gebetet haben, eine Show geboten. Rockin' mit Bill Hailey, eine Marilyn Monroe, ein Elton John, Mackie Messer, die Beatles, alles lebendig und doch - so cool. Sü:damerika ist eben verlassen worden. Und Patricia, die Cruise Directrice, verkü:ndet, dass nun jeden Tag die Uhr um eine Stunde vor gestellt werden muss. Das ist nicht die einzige Umstellung...


Fernando de Noronha

Am anderen Morgen noch eine ü:berraschung: Inmitten der Weite des Ozeans ragt eine Felsspitze auf, bizarrer noch als der Zuckerhut. Es ist die markanteste Insel des Archipels Fernando de Noronha. Unter einer schwarzen Regenwolke bleibt sie zurü:ck. Am Nachmittag ist im Theater eine ü:bertragung des berü:hmten Konzerts mit Domingo, Villazon und der Netrebko von der Berliner Waldbü:hne zu erleben - und wir sind auf dem Weg nach jenem Europa.

„Gegen 22 Uhr wird das Schiff den ä:quator ü:berqueren", heisst es im Bordblatt. Ein kurzer gedä:mpfter Signalton, wohl zur Warnung, und dann ein ohrenbetä:ubendes Tuten markiert das Ereignis. Feiern auf dem Pool Deck, die Vortä:nzer machen eine Show daraus, und das ganze Szenario bescheint der Vollmond. Er steht genau ü:ber dem Schiff.


"Crossing the Equator"


Um 3 Uhr morgens soll die „Costa Victoria" in einer Entfernung von 45 Meilen die Inseln Penedos de Sao Paolo und Sao Pedro passiert haben. Am Vormittag wird die ä:quator-Taufe veranstaltet, manche springen in den Pool, interessanter dagegen ist es ausgerechnet im Internet-Raum gewesen, dort hat die Ballett-Truppe trainiert und sie hatte gar nichts dagegen, dass da Zuschauer waren.

Am Abend, beim Gala-Dinner, vollfü:hrt Rex, unser brasilianischer Kellner, seine eigene „Show" mit kleinen Kunststü:ckchen. Anschliessend heisst es Anstehen zur Flamenco-Darbietung und als die Tü:ren lange nicht geö:ffnet werden, rufen die Latinos so laut, fast wie bei der Studentendemonstration von Rio, bis endlich Einlass gewä:hrt wird und die Show startet - rassig, temperamentvoll, spanisch.

Wä:hrend all dieser Tage liegt tropischer Dunst ü:ber dem Meer. Die Sonnenuntergä:nge sind goldgelb, nicht etwa rot. Mit 22 Knoten steuert die „Costa Victoria" nach Nordosten.

In verschiedenen Sprachen werden Vorträ:ge ü:ber das Schiff und die Reederei gehalten. An einem Tag ist es der Comandante, an einem anderen die Hostess Henriette, welche auf Deutsch erklä:rt, wie Costa 1948 mit dem kleinen Dampfer „Anna C" in die Passagierschiffahrt eingestiegen ist, gegen 2000 in die Carnival-Gruppe eingegliedert wurde, aber weiterhin unter italienischer Flagge fä:hrt. Die „Costa Victoria" ist 1996 durch die Bremer Vulkan fertiggestellt und 2004 renoviert worden, mit einer Tonnage von ca. 75200 und einer Kapazitä:t von 1928 Passagieren (lower-berth). Ein Video zeigt die moderne Brü:cke mit Autopilot, Maschinenrä:ume, Kü:che, Kantinen und nicht zuletzt das Leben der multi-nationalen Besatzung an Bord.

Obwohl das Schiff kaum mehr als halb so riesig ist wie die neuen Costa-Giganten, reicht ein Bordspaziergang nicht aus um alle zugä:nglichen Rä:umlichkeiten zu erkunden. Von dem Theater im Achterschiff kann man ü:ber die Grand Bar in das zentrale Atrium, genannt „Planetarium", gelangen. Glitzernde Aufzü:ge gleiten darin vom fü:nften bis hinauf ins zwö:lfte Deck, das von einer Glaskuppel gekrö:nt ist. Weiter geht es ins Vorschiff, in die Concorde-Lounge, die sich ü:ber drei Decks erstreckt, lichtdurchflutet aus der grosszü:gigen, zum Bug hin gerichteten Verglasung. Die Kabinenzugä:nge liegen etwas versteckt, aber das moderne Design, mit hellem Holz-Laminat und gedä:mpft blauen Stoffen als prä:gende Elemente, ü:berzeugt durch seine dezente Eleganz. Die „Costa Victoria" ist das letzte Costa-Schiff in diesem typisch italienischen Designer-Stil von Studio Gregotti und die Passagiere lieben ihn, so wie man ja auch bei Automobilen das Design von Pininfarina, Giugiaro oder Gandini bewundert.

Abends brilliert an jenem Tag der Pianist Aldo Nicoli mit Stü:cken von Bach bis Rossini. Beethoven's „Elise" und der „Liebestraum" von List bleiben noch lange im Gemü:t wä:hrend die „Costa Victoria" ü:ber den stillen nä:chtlichen Sü:datlantik gleitet, auf Europa zu.

„Gegen 02:30 wird sich das Schiff der Kü:ste des Archipels von Cabo Verde nä:hern", informiert der Kapitä:n ü:ber das Bordblatt. „Um circa 3 Uhr werden in 25 Meilen Entfernung auf der linken Seite die Lichter der Insel Santiago sichtbar. Gegen 4 Uhr werden wir dann die Lichter der Insel Maio erkennen kö:nnen... Um ca. 9:30 wird es eventuell mö:glich sein, auf der linken Seite die Insel Sal zu sehen...". Sie bleibt ausser Sicht an diesem Morgen, an dem die Luft diesig ist. Trotz Sonnenschein wird es kü:hler. Es ist Grü:ndonnerstag und die Messe findet im Internet-Raum statt. Die zahlreichen Leute stehen an, bis auf den Flur hinaus.


Restaurant

Concorde Lounge

Der Zufall will es, dass die deutsch-sprachige Kü:chenfü:hrung am Karfreitag stattfindet. Die „Galley" ist mittschiffs auf Deck 5 angeordnet, zwischen den zwei Speisesä:len. Alles erstrahlt blitzblank, wie erwartet. Die Reisefü:hrerin erklä:rt die Organisation und die Umweltfreundlichkeit. Es ist zu erfahren, dass auf allen Schiffen alle am Buffet prä:sentierten Speisen entsorgt werden mü:ssen (was wü:rde Papst Franciscus dazu sagen, wo doch eine Milliarde Menschen hungert). Um die Stunde der Besichtigung ist es ruhig hier, aber die Fü:hrerin versichert wie betriebsam es da zur Essenszeit zugeht.

Die Karfreitags-Andacht beginnt in der Kapelle. Anschliessend geht die Prozession auf dem offenen Deck unter den Rettungsbooten entlang in den Theatersaal, der sich sogleich fü:llt. Die Leidensgeschichte Christi wird auf Spanisch und Italienisch gelesen. Das letzte Gebet in dem begleitenden Text, den der Priester auch in deutscher Fassung ausgibt, beginnt mit den Worten: „Herr Jesus, mach uns fä:hig, wä:hrend wir auf dem ermü:denden Weg des Lebens vorwä:rts gehen, eine Ahnung von unserer letzten Bestimmung zu bekommen."

Der Wind hat aufgefrischt. Wolken sind aufgezogen und das Meer prä:sentiert sich nicht mehr ganz so friedlich wie die Tage zuvor. Die ungewö:hnliche ü:bertragung „Duetti famosi" mit Pavarotti im Theater beschliesst den Abend.


Santa Cruz de Tenerife

Am nä:chsten Morgen, dem 3. April 2010, liegt die „Costa Victoria" zur Frü:hstü:ckszeit schon am Kai von Santa Cruz de Tenerife und der Anblick vom Oberdeck aus ist verblü:ffend: Hochhä:user am Ufer, Stadtviertel bis weit hinauf ü:ber die Hä:nge ausgebreitet und, gleichsam aus der See aufsteigend, steile Bergabstü:rze mit grotesken Spitzen, die hö:chsten unter ihnen in grauschwarze Wolken gehü:llt. Unten im Hafen fasziniert eine kunterbunte Flotte. Das ro-ro Schiff „Super-Fast Andalucia" von Trasmediterranea liegt da, am Pier ist das kleine britische Kreuzfahrtschiff „Minerva" festgemacht (es war zuvor schon in Rio zu sehen), dahinter die „AIDAluna" (sie nimmt hier Passagiere auf), der leuchtend-gelbe Catamaran „Bentago Express" von Fred. Olsen Express lä:uft ein und ihm folgt die weniger spektakulä:re Fä:hre „Volcan de Timanfaya" von Armas, aus Las Palmas angekommen. Ein Spaziergang fü:hrt durch die nette Stadt, Touristen fü:llen die Gassen und eine moderne Tram hat die alte ersetzt. Am Rü:ckweg ist auch das wuchtige Schiff im Princess-Look zu identifizieren, das vor der „Costa Victoria" festgemacht hat, nä:mlich die 116000 Tonnen messende „Ventura" der P&O (jemand hat gehö:rt, sie sei einem Sturm in der Biscaya ausgewichen). Der Catamaran „Bencomo Express" von Fred. Olsen ist eingelaufen und etwas weiter weg liegt des Gegenstü:ck, der kleine ehemalige Dampfer „La Palma" als historisches Relikt am Uferkai.

17 Uhr, die „thruster" drü:cken die „Costa Victoria" schon vom Pier weg - da ertö:nen ohrenbetä:ubend ihre Signaltö:ne, die „AIDAluna" antwortet ebenso intensiv, die kleine „Minerva" etwas zarter und dann erschü:ttert der Basston der „Ventura" das Viertel. Die Menschen staunen ü:ber die vielen Decks, die sie hat, die Passagiere winken, und langsam geht es aus dem Hafen hinaus, die Berge von Tenerife unter einer dü:steren Wolkendecke und einer leichten Rauchfahne hinter dem Kielwasser zurü:cklassend. Die Osternacht beginnt am Abend im Theatersaal mit dem feierlichen Gottesdienst zur Auferstehung.

„Gegen 06:30 Uhr wird sich das Schiff der Kü:ste von Madeira nä:hern. Auf der rechten Seite werden die Lichter des Leuchtturms von Agulha der Insel Bugio sichtbar. Kurz darauf sollten wir auch den Leuchtturm der Insel Desertas erkennen kö:nnen. Gegen 07:30 werden voraus die Lichter der Kü:ste von Funchal sichtbar", so notiert es das Bordblatt. Zur Frü:hstü:ckszeit hat die „Costa Victoria" bereits am Pier festgemacht. Unmittelbar vom Uferkai aus steigen die Hä:user der Stadt zwischen subtropischem Grü:n die Hä:nge empor, ganz klein ist auf dem Monte die berü:hmte Kirche zu erkennen, in der Karl I., der letzte Habsburger Kaiser, seine Ruhe fand, und man kann auch die Seilschwebebahn sehen, welche die Zahnradbahn zum Berg hinauf ersetzt hat. Am besten sind Stadt und Umgebung per Taxi zu erkunden, ü:ber die Autobahn, durch Tunnels und ü:ber enge Strassen. Joao, der nette Taxifahrer („ich bin der beste", sagt er glaubwü:rdig) chauffiert durch die Villenviertel der Reichen, prompt taucht da auch ein altehrwü:rdiger Rolls-Royce auf (Joao kennt den Besitzer, begrü:sst ihn, wir fragen ihn nach dem Baujahr - „1950"), weiter geht es am Flughafen vorü:ber und unter der als riesige Betonbrü:cke auf den Hang gesetzten Runway hindurch (bei Seitenwind eine der gefä:hrlichsten ü:berhaupt), durch eine Fischersiedlung bis auf die ä:usserste Spitze der Insel zu, wo in einer kargen alpinen Landschaft die Felswä:nde zur Brandung der Westkü:ste hinabstü:rzen. Und es gä:be noch so viel zu entdecken in dieser Traumwelt der High Society von einst...


Funchal, "Costa Victoria", Madeira


Rolls-Royce, Funchal

Madeira

Wieder an Bord, ist ein schon seit Stunden vor der Kü:ste kreuzendes Aida-Schiff zu erkennen, es muss wohl die „AIDAluna" sein. Die Fä:hre „Lobo Marinho" der Porto Santo Line legt am Pier an, da wo im Hintergrund die Nachbildung einer Karavelle von Columbus vertä:ut ist, dann lä:uft die „Costa Victoria" unter den drei typischen Signaltö:nen aus und erst jetzt nä:hert sich ein Lotsenboot und ein begleitender Schlepper dem Aida-Schiff, um es in den kleinen Hafen zu geleiten. Inzwischen ist die Kü:ste mit den Villenvororten, der Flugplatz (eine TAP aus Portugal kurvt in furchterregender Nä:he zu den Berghä:ngen herein) und bald auch die bizarre Felsensilhouette unter einem dü:steren Abendhimmel zurü:ck geblieben. „Um ca. 18:45 passieren wir die Landzunge der Insel Madeira auf der linken Seite des Schiffes und die Insel Desertas Grande auf der rechten. Gegen 21:00 Uhr werden wir die Lichter der Insel Porto Santo erkennen kö:nnen", informiert das Bordblatt. Da ist das festliche Dinner mit frohen Osterwü:nschen schon lä:ngst im Gange.

Am Ostermontag scheint die Sonne, aber ein kalter Wind fegt ü:ber das Deck. Pool und Liegestü:hle sind leer. Die Concorde-Lounge mit Blick voraus durch die Verglasung auf die Wellenkä:mme ist nun der schö:nste Platz an Bord. Abends, nach dem italienischen Dinner, werden zu „O sole mio" die Servietten geschwungen, die Kellner tanzen mit den Damen und danach geht die Show der Crew im Theater weiter. Asiatische Angestellte fü:hren einen indischen Tanz auf, ein gewaltiger Tenor kommt aus der Kü:che, Italiener tanzen Tarantella und in der Concorde-Lounge geht's danach auf Sizilianisch zu.

Um Mitternacht dann vom Oberdeck aus das erste Licht von Spanien zu erblicken, ist ein anderes Erlebnis. Fü:r 00:30 kü:ndigt das Bordblatt die Lichter des Leuchtturms von Kap Trafalgar an backbord und Kap Espartel an steuerbord an, fü:r 01:45 die Lichter der Bucht von Tanger, fü:r 02:30 an backbord den Leuchtturm von Tariffa, fü:r 03:30 die Lichter von Algeciras, dann an steuerbord die Bucht von Ceuta und an backbord den Felsen von Gibraltar und den Leuchtturm von Europa.


„Deutschland" in Malaga

Am Morgen geht der Blick ü:ber den Hafen von Malaga. Die „Deutschland" liegt als Nachbarin am Pier, der Catamaran „Alcantara Dos" von Trasmediterranea sowie eine Replica „Santisimo Trinidad" sind am Kai festgemacht und im Hintergrund breitet sich die Stadt aus. ü:berraschend viele Argentinier beenden hier ihre Seereise und sie werden im Terminal von ihren Verwandten mit Umarmung begrü:sst. Die anderen Passagiere fahren per Shuttle-Bus zum Stadteingang. Die Kathedrale prä:sentiert sich als Touristikzentrum mit Eintrittskasse, aber die kleinen stillen Kirchen werden von Einheimischen aufgesucht, wie auch die Cafes und Kneipen in dieser schö:nen verwinkelten Altstadt. Garcia Lorca soll einmal gesagt haben, dass er sie so sehr liebe weil es da nur eine Bibliothek, aber tausend Tavernen gä:be.

Neben der so eben eingelaufenen Autofä:hre „Juan J Sister" von Trasmediterranea fahren die Shuttle-Busse ab, welche die Passagiere wieder an Bord der „Costa Victoria" bringen. Um 13:30 lä:uft sie aus, zunä:chst auf Sü:dostkurs. Noch fü:r Stunden bleibt die sü:dspanische Kü:ste mit ihren Ortschaften, Strä:nden und Bergen unter einer milden Frü:hlingssonne als verlockendes Ferienziel in Sicht.

Abends ist des Captain's Abschieds-Cocktail im Theater angesagt, der Comandante drü:ckt jedem die Hand, die Passagiere danken ihm und der Crew. Nach dem Dinner, im Schein flambierter Torten, paradieren die Kellner, die Kö:che und auch der Kapitä:n und der Hoteldirektor kommen ins Restaurant. Zum Abschluss fü:hrt das Costa Victoria Team die Zuschauer mit einer Show „Theaters of the World" in das Moskauer Bolschoi-Theater, nach Berlin zu Zarah Leander, in die Mailä:nder Scala, in die New Yorker Radio Music Hall und noch an alle mö:glichen Orte. Phantasie phantastisch...


Farewell


Um 11 Uhr nachts sind an backbord Leuchtfeuer zu sehen. Das Bordblatt informiert, dass gegen 01:00 Uhr links der Leuchtturm von Kap Palos auftaucht, um 02:00 die Stadt Alicante, um 04:30 das Kap La Nao, um 06:30 die Insel Ibiza und um 09:30 Mallorca. Blass versucht zu jener Morgenstunde die Sonne durch den leichten Nebel zu dringen, aber er verhindert den Ausblick auf die Stadt Palma de Mallorca. Doch allein an Deck zu stehen, sich den Wind um die Ohren blasen zu lassen, wie schö:n ist das doch nach all' dem Erlebten. Ganz leicht zeichnen sich Bergumrisse im Nebel ab. Dort mü:ssen die geliebten Urlaubsziele liegen. Dann machen die Wolken wieder zu und an Deck wird es kalt. Um 12:30 soll das nö:rdliche Kap Formentor passiert werden. Es bleibt ausser Sicht wie auch an jenem trü:ben Nachmittag die Insel Menorca.

Nach dem letzten Dinner (und dem herzlichen Abschied von den Tischgenossen) findet die letzte Vorstellung im Theater statt und die Artistin Maria Marghieva aus der Ukraine versetzt mit ihrer Akrobatik wieder einmal das Publikum in Staunen. Ungefä:hr um 23 Uhr ist an backbord ein Leuchtfeuer zu sehen. Um 02:45 soll Saint-Tropez auftauchen, dann Cannes, Nizza, Monte Carlo, um 05:30 San Remo und um 06:30 geht es in den Golf von Genua, wie es in der Mitteilung heisst. Um 8 Uhr morgens liegt die „Costa Victoria" schon im Dock von Savona, quasi mitten in der Altstadt, umgeben von Hä:usern und Kirchen, die Ligurischen Alpen im Hintergrund. Die Seefahrt von Buenos Aires nach Italien ü:ber 6537 Nautische Meilen ist nach 19 Tagen zu Ende, das Schiff geht auf seine nä:chste Reise nach Venedig und von dort auf Kreuzfahrten in die ä:gä:is.


Savona